oidah!
rookie
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wer will ihn?
Wertgeschätztes Fräulein!
Ihre mir bekannte Denkart ermutigt mich, Ihnen eine Herzensangelegenheit vorzutragen. Seitdem ich das Glück
gehabt habe, Ihre Bekanntschaft gemacht und Sie im näheren Umgange kennengelernt zu haben, sagt mir mein Herz,
dass ich in Ihnen die Gefährtin fürs leben finden würde, wie ich dieselbe suche.
Ihe Eigenschaften, die ich mit aller Aufmerksamkeit beobachtet habe, haben nicht nur einen flüchtigen Rausch, sondern eine wohlgeprüfte
Herzensneigung zu Ihnen erweckt. Da nun nicht die Neigung allein, sondern auch mein Hauswesen mich dringend mahnen, mir eine Lebensgefährtin zu suchen, die mir mit Treue und Einsicht zur Seite steht, so stehe ich nicht länger an, mir durch eine einfache Frage bei Ihnen, ob Sie meine Neigung erwidern können, über mein künftiges Geschick Gewissheit zu verschaffen.
Wie Sie wissen, habe ich mein gutes Auskommen und bin dazu von dem festen Vorsatz beseelt, Sie glücklich zu machen, wenn sie sich entschliessen, mir Ihr herz und Ihre Hand fürs ganze Leben zu schenken. Haben Sie also die Güte, sich offen zu erklären, damit ich aus der quälenden Ungewissheit gerissen werde. So wie ich mich ohne Rückhalt in redlicher Gesinnung und Neigung gegen Sie ausgesprochen habe, so bin ich von Ihnen überzeugt, werden Sie ebenfalls eine wohlgeprüfte Entscheidung mir schenken. Sei dieselbe, welche sie auch wolle, ich werde Sie stets hochachten; und würde mir Ihre Gegenliebe zuteil, so erkenne ich darin ein Glück, dessen Unermeßlichkeit auch die kühnsten Hoffnungen weit übertrifft.
Verzeihen Sie es meiner Schüchternheit, daß ich das brieflich ausspreche, was ich Ihnen mündlich hätte sagen können. Ihre Erklärung mit Sehnsucht entgegenstehend, nenne ich mich
Ihren treuen Verehrer
oidah!
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oidah!
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