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Reg.: Mar 2006
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hausbesetzung in graz! - unterstützen!
quote: Am Abend des 27. April trafen sich etwa 20 Menschen, um das Haus in der Elisabethinergasse 21 in Graz zu besetzen. Vor etwa drei Jahren diente das Haus als AsylwerberInnenheim der Caritas. Seitdem steht es leer. Nach knapp einer Stunde organisatorischer Gespräche machten wir uns auf den Weg. Am unverschlossenen Gebäude angekommen, war ziemlich schnell ein Großteil der Leute drinnen; manche blieben draußen stehen. Einige SympathisantInnen gesellten sich zu ihnen und unterstützten die Menschen im Innern des Hauses. Barrikaden wurden errichtet. Begeistert von der Größe des Hauses liefen wir aufgeregt durchs ganze Haus, sprudelten über vor Ideen, was mensch da alles machen kann: Plätze für die geplanten Projekte, wie Konzertlocation, Wohnraum, Kost-Nix-Laden, offene Uni, Radlwerkstatt, und eine schon vorhandene riesige Küche mit einer ganzen Zeile funktionierender Kochplatten.
Einige Menschen nahmen, mit Infoblättern ausgerüstet, Kontakt zu den NachbarInnen auf. Die Reaktionen waren unterschiedlich: Ein Nachbar, dem wir uns vorstellten, reagierte sehr erfreut und interessiert. Ein anderer Nachbar verständigte erbost die Polizei, welche uns in der frühen Nacht regelmäßig besuchen kam. Ausgerechnet von einer unbeteiligten Passantin wurden die Personalien aufgenommen. Ins Haus kam die Polizei allerdings nicht, da sie dafür einen Räumungsbescheid des Hauseigentümers gebraucht hätte und auch keine Gefahr im Verzug war – alles lief friedlich ab.
Wir haben jetzt unsere erste Nacht im Haus verbracht. Unser erstes Frühstück war Glückseiscreme mit kleeblattförmigen Schokostückchen – Danke an die besten aller Supporter!Smile Heute haben wir begonnen, das Haus aufzuräumen und zu reinigen, um es wohnlicher zu gestalten. Außerdem haben wir Essen besorgt, um am Abend (oder morgen) eine VoKü zu veranstalten und die NachbarInnen einzuladen.
Im Laufe des Nachmittags konnte der im Grundbuch eingetragene Hauseigentümer erreicht werden. Solidarität oder auch nur Akzeptanz ist von seiner Seite nicht zu erwarten; es scheiterte bereits an der Kommunikation, denn: „mit so einem Kasperltheater braucht man gar nicht zu reden.“ (O-Ton). Er behauptete weiters, das Haus bereits verkauft zu haben, an wen, könne uns egal sein. Was wir davon halten sollen, wissen wir nicht.
Wie es weitergehen wird, ist im Moment unklar und eine Räumung ist in absehbarer Zeit zu befürchten. Deshalb überlegen wir uns nun das weitere Vorgehen: Von einer Party inklusive Kost-Nix-Laden-Eröffnung noch dieses Wochenende, über die bereits vorbereitete VoKü bis zum erzwungenen Verlassen des Hauses ist alles möglich. Was wir im Moment dringend benötigen, ist Solidarität aus Graz. Bis jetzt war die Aktion ein Erfolg und die Stimmung ist gut – viele von uns sind jedoch mit ihren Kräften an der Grenze des Leistbaren.
Kommt vorbei und unterstützt uns! Solidarität ist eine Waffe! Gemeinsam sind wir stark!
Hoffnungsvolle Grüße aus dem Haus.
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