noise
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fuer alle die das festival verpasst haben gibts hier was zum nachlesen:
text ist von
Interferenz 06 EXTREME MUSIC MEETING
Artonal- und Noisecamp-Betreiber Parnreiter und Ofner sind seit kurzem -Interferenz- am 17. und 18. Februar starteten sie ihr neues Ding mit dem gleichnamigen Festival in der Linzer Stadtwerkstadt. Zwar gelang es nicht ganz, wie angekuendigt das gesamte Spektrum ïextremer Musiker abzudecken, aber wie sollte das auch mit nur zehn Acts moeglich sein. Immerhin gelang es, einige Leute mit neuen Dingen zu konfrontieren und sie, den Reaktionen nach zu urteilen, auch dafuer zu begeistern in einem Rahmen, der es verdient hat, erwaehnt zu werden.
skug # | Text: Paul Scharner | Mon 20. Feb. 2006
Stefan Kushima, Robert Wacha (von Das Fleisch) und ihr Visualisten-Team haben die eindrucksvollsten Visuals abgeliefert, die man seit langem sehen konnte: Ca. 20 ueber der Buehne, nach hinten konisch verlaufend aufgehaengte weisse Tafeln dienten als Projektionsflaeche(n), die Art ihrer Aufhaengung verlieh dem Raum eine in dunklen Clubs selten zu sehende Plastizitaet, durch ihre langsamen Bewegungen wurden die Leinwaende selbst zum aktiven Teil der Bildgestaltung projiziert wurden meist mit der Musik
synchronisierte abstrakte Muster.
Meinereins besuchte ja kuerzlich das Medienkunstfestival -transmediale- in Berlin aber was in Linz zu sehen war, hat eigentlich alle dortigen Videoinstallationen an Innovativit wie Aesthetik bertroffen.
Aber da das ja im Kern ein Musikfestival war, sollte man schon auch darueber ein paar Worte verlieren: Nach einer Lesung (Thomas Ballhausen aus eigenem Werk zum Thema -Zerrissen und verloren sein-) definierte das Duo Hautzinger/Essl den Rahmen: anspruchsvolle Musik aus dem weiten Feld des Noise, dicht und laut so wie alles was dann noch folgte.
Wohl nur der geringste Teil des Publikums hatte die beiden bisher gekannt, aber E und U waren kein Thema, so konnte auch ein Komponist wie Essl re�ssieren und begeistern.
KK Null lieferte ein massives Set ab, hat in letzter Zeit offenbar wieder gewaltig an Intensitaet zugelegt und zum Gewitter verdichtetes Rauschen ueber die Stadtwerkstatt hernieder gehen lassen. Auch seine folgende Session mit BulBul und Tumido war ein echtes Highlight noiserockige Improvisationen mit Kracheinsprengseln begeisterten eine zu diesem Zeitpunkt bereits brechend volle Location.
Pilfernators und einige DJs rundeten den Abend dann mit Beats zwischen Breakcore und Gabba ab.
Der Samstag toppte dann noch einmal alles: Wieder waren die schon am Vortag vertretenen Drummer DD Kern und Bernhard Breuer zu hoeren als kurzfristiger
Ersatz fuer Assata und zusammen mit Gigi Gratt (Bass) und der Linzer Dub-Instanz Alexander Joechtl (Electronics).
Zu hoeren war eine ziemlich dichte Dub-Groove Session, die gegen Ende in Industrial-Gefilde kippte und schon um 22 Uhr die Gaeste nicht nur zum Kopfnicken, sondern gar zum Tanzen anregte.
Was dann folgte, haette man hoeren muessen( hier darueber zu schreiben, ist so schwierig, wie ueber Architektur zu tanzen (Zappa war das, denke ich): 1Bomb1Target noisten alles zu, wahnwitzige Popsamples, Gabba-Beats, die sich bis zu nur mehr als Flaeche wahrnehmbaren Sounds beschleunigten und Studien in Sachen weisses Rauschen auf einem extrem hohen Intensitaetslevel - aber nicht einmal sie schafften es, den Floor zu leeren - Noise war Programm und alle hatten ganz offenbar groessten Spass daran.
Drumcorps rockte mit seiner Breakcore/Death Metal-Mischung und mit irrer Buehnenpraesenz (alles wurde live gespielt, dazu tanzen und headbangen wie es jedem waschechten Metaller zur Ehre gereichen wuerde - nur viel
unpeinlicher) was das Zeug hielt - ganz groïss und wichtig, der muesste eigentlich ein Superstar sein!
Wer noch Platz im Raum hatte, durfte dann die unter einem stilisierten Flammenmeer stehenden Sickboy (mit Wrestlermaske) und Bong Ra (als Satan gewandet) geniessen. Hoellisch gute Breakbeats verfuehrten Tekker, Metaller, Noisefreaks, einfach alle Anwesenden, zum Shaken.
Resuemee: Interferenz hat beim Er�ffnungsfestival geleistet, in brechend voller Location Genres von Improv ueber Breakbeats bis Noise gemeinsam und vor allem sehr kohaerent zu praesentieren, was ein wichtiger und vor allem spassiger Auftrag ist.
Wir freuen uns auf die naechste Auflage!
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Last edited by noise on 20-02-2006 at - 21:30
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